Heizkurve verstehen: neutrales Heizungsdisplay mit Diagrammlinie für Steigung und Niveau, keine Marken, klar lesbare Achsen ohne Herstellerlogo

Heizkurve verstehen (mit Fachbetrieb anpassen)

Steigung & Niveau • Komfort sichern • Energie sparen

Die Heizkurve (Heizkennlinie) legt fest, wie warm das Heizwasser bei welcher Außentemperatur sein soll. Nach Dämmung oder Fensterwechsel ist sie oft zu hoch eingestellt. Mit einer vorsichtigen Anpassung sinken Energieverbrauch und Strömungsgeräusche – bei gleichem Komfort.

Begriffe in 20 Sekunden

  • Steigung: Wie stark steigt die Vorlauftemperatur, wenn es draußen kälter wird.
  • Niveau/Parallelverschiebung: Gesamte Kurve etwas höher/tiefer – Feintuning fürs Haus.
  • Vorlauf/ Rücklauf: Hin- und Rückleitung des Heizwassers (Rücklauf sollte deutlich kühler sein).

Symptome: zu hoch oder zu niedrig?

  • Zu hoch: Räume überheizen, sehr warme Heizkörper, kurze Brennerlaufzeiten/„Takten“, hohe Rücklauftemperatur.
  • Zu niedrig: In kalten Nächten wird es nicht warm genug, Räume kommen trotz längerer Laufzeit nicht auf Soll.

Schritt-für-Schritt nachjustieren (mit Bedacht)

  1. Basis schaffen: Erst Heizkörper entlüften & freihalten und hydraulischen Abgleich prüfen.
  2. Kleine Schritte: Steigung minimal senken (z. B. um eine Stufe/0,1) und 24–48 h beobachten.
  3. Niveau feinjustieren: Ist es ganztägig leicht zu warm/kalt, Niveau 1–2 K rauf/runter verschieben.
  4. Raumbezug: Referenzraum wählen (Wohnzimmer). Ziel: 19–21 °C stabil erreichen.
  5. Dokumentieren: Änderungen notieren (Datum/Wert/Wetter). Zurückstellen ist so jederzeit möglich.

Hinweise nach Anlagenart

  • Brennwertgerät: Niedrigere Vorlauftemperaturen verbessern die Kondensation – effizienter Betrieb.
  • Wärmepumpe: Jede Senkung der Vorlauftemperatur verbessert den COP; zu niedrige Kurve kann jedoch lange Aufheizzeiten bedeuten.
  • Fußbodenheizung: Flachere Kurven, träge Reaktion – Änderungen besonders langsam testen.

Wann zum Fachbetrieb?

Bei Mischsystemen (Heizkörper + FBH), ständigen Komfortproblemen oder unklarer Regelung. Der Fachbetrieb kann Heizlast, Pumpenkennlinie und Kurvenwerte berechnen und sauber einregulieren.

FAQ – kurz erklärt

Steigung oder Niveau – womit beginne ich?

Erst die Steigung vorsichtig senken (wirkt temperaturabhängig), dann das Niveau für Feintuning verschieben.

Wie schnell sehe ich den Effekt?

Gib der Anlage 24–48 Stunden pro Änderung. Wetter und Gebäudemasse wirken träge.

Warum wird es morgens zu kalt?

Heizkurve zu flach oder Absenkzeiten zu lang. Steigung leicht erhöhen oder Absenkung moderater wählen.

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